Luthers Vermittler, Luthers Musiker, Luthers Frau

Zwei von der Sparkassenstiftung geförderte neu konzipierte Ausstellungen würdigen in Torgau drei herausragende Persönlichkeiten der Reformationszeit

Torgau/Leipzig, der 28. Februar 2017. Zwei Ausstellungsprojekte, gefördert von der Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz, begleiten die Feierlichkeiten des Reformationsjahres 2017 in Torgau. "Als Residenz der sächsischen Kurfürsten sowie als Schauplatz des ersten, 1544 von Martin Luther geweihten Kirchenneubaus ist Torgau das politische Zentrum der Reformation in Sachsen", erklärt Michael Czupalla, Vorstandsvorsitzender der Sparkassenstiftung: "Die Stadt ist voll von authentischen Orten der Reformationszeit - mit dem Spalatin-Haus und der Katharina-Luther-Stube präsentieren sich 2017 pünktlich zum Jubiläum zwei davon mit neuen Ausstellungskonzepten, die unsere Förderung von insgesamt 50.000 Euro begründen", so Czupalla weiter.

Das um 1493/94 errichtete Spalatin-Haus ist das letzte erhaltene von ursprünglich 15 Priesterhäusern in Torgau. Seit 1523 war es im Besitz von Georg Spalatin, Hofprediger und Erzieher des späteren Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen, Hofkaplan und Vertrauter von dessen Vater Friedrich der Weise in Wittenberg sowie Mittler zwischen Martin Luther und dem Kurfürsten. Man kann davon ausgehen, dass im Spalatin-Haus Persönlichkeiten wie Martin Luther, Philipp Melanchton oder Johann Walter zu Gast waren. Seit 2010 wird das Haus vom Förderverein für Denkmalpflege in der Stadt Torgau originalgetreu rekonstruiert und museal zugänglich gemacht. Künftig wird es die Ausstellung "Klang & Glaube - Johann Walter und Georg Spalatin im Priesterhaus" beherbergen. Sie würdigt damit zwei herausragende Persönlichkeiten der Reformation, neben Georg Spalatin auch Johann Walter, der als "Ur-Kantor" gilt: Er gab 1524 das erste evangelische Chorgesangbuch heraus und entwickelte im Auftrag des Kurfürsten gemeinsam mit Martin Luther den neuen Ablauf des evangelischen Gottesdienstes. Um 1526 gründete er in Torgau die erste stadtbürgerliche Kantorei und gilt damit als Begründer der evangelischen Kirchenmusik. "Das originalgetreu rekonstruierte Priesterhaus und die neue Ausstellung werden den Besucher mitnehmen auf eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert - das Haus bietet einen authentischen Rahmen zur Veranschaulichung des Zusammenspiels von Musik und Reformation", blickt Torgaus Oberbürgermeisterin Romina Barth auf die Eröffnung am 21. Mai 2017 voraus.

Bereits am 1. April 2017 wird die benachbarte Katharina-Luther-Stube wiedereröffnet. Im Haus in der heutigen Katharinenstraße 11 starb Martin Luthers Ehefrau Katharina von Bora am 20. Dezember 1552. Bereits seit 1996 beherbergen die in ihrer Grundstruktur erhaltenen Räume ein Museum, die deutschlandweit einzige Gedenkstätte für Luthers Frau, ausgezeichnet mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel. Anlässlich des Reformationsjubiläums wurde die Ausstellung modernisiert: In fünf Abschnitten stellt sie das Leben und Wirken Katharina von Boras angesichts der Umbrüche im 16. Jahrhundert dar. Ein zweiter Raum thematisiert die Rezeptionsgeschichte zu Katharina von Bora, die zunehmend zur Projektionsfläche für die veränderte Rolle der Frau und ein sich wandelndes Gesellschaftsmodell wurde. "Darüber hinaus präsentieren wir in der Medienstation des Museums auch die Preisträgerinnen des Katharina-von Bora-Preises, der im Rahmen der Lutherdekade von der Stadt Torgau für herausragendes weibliches Engagement verliehen wurde", so Oberbürgermeisterin Romina Barth.

Die Sparkassenstiftung für die Region Torgau-Oschatz der Sparkasse Leipzig fördert die Einrichtung der Ausstellung im Spalatin-Haus mit 40.000 Euro sowie die Neugestaltung der Katharina-Luther-Stube mit 10.000 Euro. "Die Förderzusagen der Stiftung haben beide Ausstellungsprojekte maßgeblich vorangetrieben", erklärt Torgaus Oberbürgermeisterin: "Sie bilden ein wichtiges neues Glied in einer Kette zahlreicher von der Stiftung bereits geförderter Projekte, die die bedeutsame Rolle Torgaus für die Reformation für uns veranschaulichen und damit zu Bürgerstolz und Bekanntheit unserer Stadt beitragen."

Save the Date:

Die Festveranstaltung zur Eröffnung beider Ausstellungen findet zum Internationalen Museumstag am 21. Mai 2017 in der Torgauer Schlosskirche statt.

Hinweis für Journalisten:

Weitere Auskünfte zu den Ausstellungsprojekten erteilen:

Pia Schilberg, Beauftragte der Stadt Torgau für die Koordination Reformationsdekade und Kulturtourismus
Tel.: 03421/748-312, E-Mail: p.schilberg@torgau.de

Cornelia König / Kathrin Niese
Stadtmuseum Torgau / Torgauer Museumspfad
Tel.: 03421/7033 717, E-Mail: info@museum-torgau.de


Förderprojekte: